Hefte raus!

By Stadtsalat - december 18, 2017

Zu den schönen Sachen, wenn man die niederländische Sprache lernt, gehört, dass man sie ziemlich schnell kann.


Zu den weniger schönen: das man nur glaubt sie zu können.
Ein schönes Beispiel hierfür sind die Artikel.
Es gibt im niederländischen weniger. Das ist die gute Nachricht.
Dafür sind sie genauso unlogisch zugeordnet wie im deutschen. Das ist die schlechte Nachricht.
Wer jetzt denkt: wieso unlogisch? Sollte an DER Mann, DIE Frau und DAS Mädchen denken. Aber DER Junge. Was sagen die Genderstudies eigentlich zu diesem drängenden Problem?
Mit Logik ist da wahrscheinlich wenig zu bewegen, genau wie bei den 'Falschen Freunden'. Wörter die den deutschen so verdammt ähnlich sind. Und doch etwas komplett anderes bedeuten.

'Mein Freund ist ein Fels in der Brandung'. Damit ist er in Holland ein 'rots'.
Mmmh.
Wer schmiegt sich da nicht gerne an. Gerade in der kalten Jahreszeit.

Auch sollte man einen Niederländer eher nicht fragen, ob er mit etwas klar kommt.
Hier gibt es diese Redewendung nur in einem - etwas horizontaleren- Zusammenhang. Und da staunt der Finanzbeamte nicht schlecht, wenn ihm so versichert wird, dass die Dokumente kein Problem waren.
In dem Zusammenhang auch: wenn irgendwo 'te huren' steht, heisst das nicht, dass man im Rotlichtviertel gelandet ist, sondern dass es dort etwas zu mieten gibt.
Und os geht es immer lustig weiter in der Verwirrmaschine.
Ein 'Slager', zum Beispiel,  ist hier ein Metzger und keine grauenvolle Musik.
Mein niederländischer Kollege - und glühender Andrea Berg Fan- versicherte mir einmal auf Deutsch, dass er sehr gerne 'Schlägermusik' hören würde. Die Sprachbarriere gilt also auch andersherum.
Oder er wollte mir tatsächlich sagen, dass ihn die Musik aggressiv macht. Vorfür er allerdings bei breiten Teilen der Bevölkerung auf Verständnis stoßen würde. Und wenn man es damit übertreibt, erlebt man seine 'uitvaart'. Das ist hier ein Begräbnis und nicht die Autobahnausfahrt. Die heisst hier 'uitrit'.
Merke: wer noch was selber kann, reitet. Der Rest wird gefahren.
Und damit verlassen wir an dieser Stelle die wunderbare Welt der Sprache.
Nächstes Mal: der Unterschied zwischen 'gezellig' und 'gesellig', sowie 'Enkel' und 'Kleinkinderen'.
Und nicht vergessen: morgen wird abgefragt.




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