Eine Bekannte hatte schon vor 20 Jahren Augenbrauen, wie Kim Kardashian heute.
Wir nannten sie:
Theo.
Waigel.

Das war wahrscheinlich die berühmte kindliche Ehrlichkeit.
Nicht nett.

Jedenfalls: Wer sich nicht erinnert: Theo- das waren die zwei buschigen Augenbrauen, die in den '90, zusammen mit einem Restkörper, Deutschland regierten.
Mit Birne. Dem kürzlich verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl.

Kim Kardashian ist mit ihren Augenbrauen heute ganz vorne dabei.
Natürlich auch, was die Namensgebung ihrer Kinder betrifft.
Prominente stehen ja anscheinend sowieso vor der Herausforderung, ihren Kindern einen besonderen Namen mitzugeben.

Himmelsrichtungen (wie Kim& Kayne: North West), Naturphänomene (River Phoenix, Storm Sanders), Reisen (ganz aktuell: Journey River von Megan Fox) werden herangezogen, aber auch Obst und Gemüse scheint eine Quelle der Inspiration zu sein.
Ikonographisch ist hier natürlich 'Apple' von Gwyneth Paltrol.

Während Birnes' 'Helmut' noch darauf wartet wieder irgendwo in die Nähe von hip zu geraten, ist das anderen Namen aus der Zeit schon gelungen.

'Theo', zum Beispiel, findet ja heute durchaus in gewissen Elternkreisen wieder Anklag.
Vor 5 Jahren noch seltsam. Heute cutting edge.
Wie auch 'Wilhelm', 'Emma', 'Helene' und 'Friedrich'.
Namen, die man vor einiger Zeit höchstens mit Altersheim und dem wabernden Geruch von Kohleintopf in gefliessten Hausfluren verbundet hat, werden auf einmal wieder modern.

Wer sich aber heute schon als Hipster von morgen zu erkennen geben will, dem sei gesagt:
Das abgeschlutschte Promikonzept braucht ja niemand mehr.
Ist ausserdem auch schwer zu toppen. Es sei den man nimmt es in Kauf, dass sich das Kind später noch mal umbenennt.
Der Charme der zwanziger Jahre wird gerade schon durchexerziert.

Aber: in ein schwarzes Loch gefallen, sind alle Namen die in den Siebzigern vergeben wurden.
'Jürgen', 'Sabine', 'Stefanie', 'Klaus' oder 'Thorsten'.

Wer sein Kind mit einem besonderen Namen versehen möchte, sollte sich eigentlich mal in dieser Periode umschauen.